15. / 16. Juni 2023: Fachtagung im Kolpinghaus Augsburg
sowie
Verleihung des Josephine-Levy-Rathenau-Preises

Welche Kompetenzen und Qualifikationen braucht die Bildungsberatung?

Gemeinsame Veranstaltung von
Deutscher Verband für Bildungs- und Berufsberatung e. V. (dvb)
Fachgruppe Bildungsberatung Bayern im dvb
Nationales Forum Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung e. V. (nfb)
Hintergrund:
2023 ist das „Europäische Jahr der Kompetenzen“. Die EU-Kommission zielt mit dieser Initiative darauf ab, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, insbesondere, indem das Lebenslange Lernen der Bürgerinnen und Bürger gefördert wird. Unterstützung finden Weiterbildungsinteressierte oft bei der kommunalen und regionalen Bildungs- und Berufsberatung, die damit einen wichtigen Beitrag zum Prozess des Lebenslangen Lernens leistet. Im politischen Raum wird dies jedoch noch zu wenig wahrgenommen und als Unterstützung der Daseinsvorsorge wertgeschätzt. Berater und Beraterinnen benötigen für ihre erfolgreiche Begleitung von Ratsuchenden aber ebenfalls eine Förderung ihrer Handlungsmöglichkeiten. Sie brauchen ein umfangreiches Repertoire an Kompetenzen für ihre komplexe Tätigkeit und verlässliche strukturelle Rahmenbedingungen.
Ziele und Inhalte:
Die Veranstaltung bietet einen Einblick, welche Kompetenzfelder für die Beratung bedeutsam sind und wie die Beratenden ihre Kompetenzen entwickeln können. Die Teilnehmenden erhalten konkrete methodische und fachliche Inputs, lernen Qualifizierungswege kennen und erhalten Einblicke in Zertifizierungsverfahren, die ihre persönlichen Beratungskompetenzen bestätigen. Zudem gibt es die Gelegenheit, fachliche Netzwerkarbeit praktisch zu erfahren und die dafür nötigen Kompetenzen und die gemeinsame Sprache weiterzuentwickeln. Ein Podium aus Beratungsfachleuten, Beteiligten einschlägiger Verbände, Politikschaffenden, Forschenden und Gewerkschaftlern stellt sich zum Abschluss der Frage, welche Bedeutung die Bildungs- und Berufsberatung im gesellschaftlichen Transformationsprozess besitzt und wie die Schritte zu ihrer qualitativen und quantitativen Stärkung aussehen müssen.
Zielgruppen:
Die Tagung richtet sich an Beratende im Feld von Bildung, Beruf und Beschäftigung sowie an die Träger der Beratungsarbeit. Dies sind z. B. Bildungsberatende kommunaler, regionaler und zielgruppenspezifischer Träger, Beratende der Agenturen für Arbeit und anderer Beratungsstellen, die miteinander im Netzwerk arbeiten, sowie Repräsentant*innen der Beratungseinrichtungen, bei denen Beratende arbeiten.
Europäische Kommission 2022: Kommission lanciert Europäisches Jahr der Kompetenzen. https://ec.europa.eu/social/main.jsp?langId=de&catId=89&newsId=10431&#navItem-1

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Rainer Thiel
Bundesvorsitzender des Deutschen Verbandes für Bildungs- und Berufsberatung e. V.
Jürgen Wendlinger
Vorsitzender der dvb-Fachgruppe Bildungsberatung Bayern
Olaf Craney
Vorsitzender des Nationalen Forum Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung e. V.


Die Veranstaltung ist ausgebucht.

Programm
Donnerstag, 15. Juni 2023
10:30 Uhr Treffen der dvb-Fachgruppe Bildungsberatung Bayern
Gäste sind herzlich willkommen!
12:00 Uhr Tagungsanmeldung, Meet & Greet
13:00 Uhr Begrüßung und Eröffnung
Martina Wild
Zweite Bürgermeisterin und Referentin für Bildung und Migration, Augsburg
Rainer Thiel
Deutscher Verband für Bildungs- und Berufsberatung e.V. (dvb), Bundesvorsitzender
Olaf Craney
Vorsitzender des Nationalen Forum Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung e. V.
13:30 Uhr Keynote
Prof. Dr. Dennis Mocigemba
Hochschule der Bundesagentur für Arbeit, Mannheim
Kompetenzentwicklung als „Heldenreise“
Der Vortrag lädt ein zur Heldenreise: Er präsentiert die „Grundstruktur aller Erzählungen“ nach Campbell (1949) als ein narratives Schema, mit dessen Hilfe individuelle Wachstums- und Entwicklungsprozesse beschrieben, reflektiert, gestaltet und mit (neuem) Sinn angereichert werden können. Verschiedene Autoren haben den Mythos der Heldenreise mittlerweile aus gestalttherapeutischer (Rebilliot, 2016), systemischer (Lindemann, 2016) oder NLP-Perspektive (Gilligan & Dilts, 2013) zu umfangreichen narrativen Beratungskonzepten ausgearbeitet. Der Vortrag skizziert diese Ansätze und lädt ein, Kompetenzentwicklungsprozesse von Klient*innen in der Bildungs- und Berufsberatung oder von Berater*innen im Zuge der eigenen Professionalisierung einmal anders zu erzählen, dadurch anders zu erleben und möglicherweise künftig anders zu gestalten.
Campbell, J. (1949). The hero with a thousand faces. New York: Bollinger Foundation.
Gilligan, S. & Dilts, R.B. (2013). Die Heldenreise. Auf dem Weg zur Selbstentdeckung. Paderborn: Junfermann Verlag.
Lindemann, H. (2016). Die große Metaphernschatzkiste. Band 2: Die Systemische Heldenreise. Göttingen: V&R.
Rebilliot, P. (2016). Die Heldenreise. Das Abenteuer der kreativen Selbsterfahrung. Wasserburg a.I.: Eagle Books.

14:30 Uhr Pause
15:00 Uhr Parallele Workshops
Workshop A1
Berufliche Orientierungsberatung aus der Sicht von ZML (Zürich-Mainzer-Laufbahnberatungsmodell)
Angelika Teske-Letzsch, ZML-Fortbildungsinstitut, Dipl.-Psychologin, Laufbahnberaterin ZML
Das Zürich-Mainzer-Laufbahnberatungsmodell steht in der Tradition des schweizerischen Ansatzes der Laufbahnberatung, in dem alle beruflichen Übergänge und Entwicklungsschritte als begleitungswürdig angesehen werden.
Um diesem Anspruch gerecht zu werden braucht es eine Beratungsstruktur, die einerseits ein geführtes Vorgehen ermöglicht und andererseits so flexibel ist, dass Ratsuchende in jeder Situation ihrer beruflichen Entwicklung adäquat abgeholt und begleitet werden können. Es braucht eine beraterische Haltung, die die Potentiale in den Menschen sieht, würdigt und hervorhebt. Und es braucht eine methodische Vielfalt, die zur Erkundung des Ressourcenreichtums von Ratsuchenden genutzt wird und sowohl Kognition als auch Intuition anspricht. Immer mit dem Ziel verbunden, die persönliche berufliche Identität zu finden, zu entwickeln und zu stärken.
Inhalte
- Sie lernen das Prozessmodell der Laufbahnberatung ZML kennen:
Der Weg nach innen, der Weg nach außen - Sie lernen einen zentralen theoretischen Hintergrund der Laufbahnberatung ZML kennen: Ermutigungs- / Entmutigungskreislauf
- Sie probieren Methoden aus, die zu bestimmten Prozessschritten passen:
Interessen
Work-in-Life-Balance
Werte
Workshop A2
Bildungsberatung sichtbar machen und vernetzen – Welche Kompetenzen braucht es dafür?
Goran Ekmescic, Petra Renger, Iris Stolz, Svea Wagner, dvb-Fachgruppe Bildungsberatung Bayern
In dem Workshop beschäftigen wir uns mit der Vernetzung und Sichtbarkeit der Bildungsberatung – von der lokalen bis zur Bundesebene. Diskutieren Sie mit uns gemeinsam, welche Netzwerkformate geeignet sind, um das Angebot der Bildungsberatung zielgruppenspezifisch bekannt zu machen und vor Ort zu verankern. Ziel ist es anhand von Best-Practice-Beispielen voneinander zu lernen, welche Formate gut funktionieren und welche Kompetenzen dafür ausschlaggebend sind. Und ganz nebenbei vergrößern Sie Ihr eigenes Netzwerk!
Praxisbeispiel 1: Der fachliche Austausch mit Multiplikatoren bei der Stadt München (Iris Stolz, Svea Wagner)
Praxisbeispiel 2: Der Runde Tisch (Weiter-)Bildungs- und Berufsberatung in der Bildungsregion A³ (Goran Ekmescic)
Praxisbeispiel 3: Die ARGE und Fachgruppe Bildungsberatung Bayern des dvb (Petra Renger)
Workshop A3
Beratungskompetenz für die Bildungsberatung – Bestehende Modelle und aktuelle Herausforderungen aus Sicht der Praxis
Prof. Dr. Peter C. Weber, Nationales Forum Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung e. V.
Professionelle Berufsberatung stellt eine wichtige Dienstleistung für Menschen und die Gesellschaft dar. Voraussetzung für die Erbringung dieser Dienstleistung sind funktionierende Strukturen sowie gut ausgebildete und motivierte Berufsberater*innen.
Berufsberater*innen, Verbände und Netzwerke haben sich in den letzten Jahren kontinuierlich bemüht, hohen Standards für Kompetenzen differenziert zu beschreiben und die so entstandenen Modelle für die Weiterbildung, die Selbstreflexion oder die Zertifizierung zu nutzen.
In diesem Workshop werden die zentralen Elemente einer professionellen Beratungskompetenz systematisch vorgestellt und diskutiert. Vor dem Hintergrund der aktuellen Praxis soll auch gemeinsam überlegt werden, ob diese Kompetenzbeschreibungen noch zeitgemäß sind oder ob diese an die aktuellen und an zukünftige Herausforderungen angepasst werden sollten. Im Workshop werden die Teilnehmer*innen Trends und Themen für die Weiterentwicklung von Beratungskompetenz sammeln und diskutieren.
Workshop A4
Visualisierung als Handwerk in Beratung und Coaching: Aufmerksamkeit lenken, Prozess strukturieren, Transparenz schaffen
Cornelia Eybisch-Klimpel, Dipl.-Psychologin, Frau und Beruf e.V., Berlin
Aus Workshops, Trainings und Präsentationen sind Visualisierungen in Form von Powerpoints und Flipcharts kaum noch wegzudenken. Sie ziehen Aufmerksamkeit auf sich, strukturieren den Vortrag und helfen den Teilnehmenden, nachzuvollziehen, wovon die Rede ist. Doch welche Rolle spielen Stift und Papier und das Visuelle Denken für die Beratung und das Coaching im Zweiersetting? Der Workshop zeigt mit Beispielen aus der Praxis, wie einfache Bilder die Anbahnung von Arbeitsbeziehungen, das Contracting, die Ressourcen-Generierung und die Problemlösung professionell unterstützen können, den Beratungsprozess transparent machen und merkbar dokumentieren. Es werden Beispiele gezeigt, die ohne Zeichenkenntnisse machbar sind. Einzelne Tools werden interaktiv ausprobiert. Abschließend kann die Frage diskutiert werden, wie das Handwerk des Visualisierens bei der Umsetzung von Qualitätsstandards nützen kann und welche Kompetenzen dafür erforderlich sind.
Ziele des Workshops:
- Verstehen, wie mithilfe der Visualisierung Beratung und Coaching strukturierter, nachvollziehbarer, lebendiger, transparenter gestaltet werden kann
- Inspirationen für die eigene Beratungspraxis erhalten
Inhalte:
- Was ist Visualisierung im Beratungskontext
- Einsatz von Schaubildern
- Einsatz und Entwicklung von visuellen Formularen
- Einsatz von Haftzetteln zur Sammlung, Clustering, Zeitplanung, Entscheidungsvorbereitung
- Tools für den eigenen Beratungskontext entwickeln
Methoden:
- Vortragssequenzen mit Beispielen aus der Praxis
- Übungen
Voraussetzungen: Keine besonderen Zeichenkenntnisse erforderlich

17:15 Uhr Pause
17:45 Uhr Preisverleihung des Josephine-Levy-Rathenau-Preises
Der Deutsche Verband für Bildungs- und Berufsberatung e.V. (dvb) lobt gemeinsam mit seinem langjährigen Publikationspartner wbv Media einen Nachwuchspreis für die Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung aus. Der Preis soll der Professionalisierung der Beratung dienen, der Beratungswissenschaft und -praxis eine größere Sichtbarkeit verschaffen und den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis vertiefen. Benannt wird der Preis nach Josephine Levy-Rathenau (1877-1921), einer Begründerin der Berufsberatung und der Erwachsenenbildung in Deutschland, die sich insbesondere für Frauen eingesetzt hat.
Laudatio der Jury und Vortrag der Preisträgerin / des Preisträgers
anschließend Sektempfang mit musikalischem Rahmen

ab 19:00 Uhr Geselliger Abend
Buffet und Begegnung in Kolpings Restaurant

Freitag, 16. Juni 2023
09:00 Uhr Parallele Workshops
Workshop B1
Personenbezogene Beratung professionalisieren
Dr. Gülsüm Günay, Mark Reinhard, Dr. Ulrike Weymann, Zentrum für Wissenschaftliche Weiterbildung, Universität Mainz
Die in den letzten Jahren angestoßenen Umbrüche auf allen Ebenen der Gesellschaft in Folge von Globalisierung, Migration, Big Data, Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz haben auch Auswirkungen auf die Rahmenbedingungen und Handlungsfelder von (Bildungs-)Berater*innen und Ratsuchenden. Die Ansprüche an qualitativ hochwertige Beratung steigen.
Mit unserem neu konzipierten Angebot „Qualifizierung zur/zum Berater/in – Personenbezogene Beratung professionalisieren“ reagieren wir auf den Qualifikationsbedarf in diesem Bereich. In vier Modulen werden grundlegende Kenntnisse der Beratung vermittelt, während in ergänzenden Fachmodulen (z.B. Kompetenzentwicklung) Beratungsweiterbildungen u.a. für Bildungsberater*innen angeboten werden. Die Inhalte der Qualifizierung entstanden dabei anhand von Auswertungen unseres Weiterbildungsangebots sowie aus aktuellen Studien und Berichten aus dem Beratungsfeld Bildung, Beruf und Beschäftigung.
Im Rahmen des Workshops möchten wir Ihnen zunächst die Inhalte der Weiterbildung vorstellen, um in einem zweiten Schritt aktiv mit Ihnen diese im Kontext des zugrundeliegenden Kompetenzprofils und Ihrer konkreten Bedarfe zu diskutieren und auszuarbeiten. Die Ergebnisse des Workshops sollen dazu dienen, Weiterbildungsinhalte für (Bildungs-)Berater*innen neu zu denken.
Workshop B2
Wer bin ich? Was will ich? Was kann ich? – Potenzialorientiertes Karrierecoaching
Dr. Claas Triebel, Begründer der Kompetenzenbilanz, Gräfelfing/München
In einer sich schnell verändernden Arbeitswelt ist es wichtig sich immer wieder neu zu orientieren und die eigenen Kompetenzen zu kennen, um sich gezielt beruflich weiterentwickeln zu können. Wie können Berater und Beraterinnen Ratsuchende in der Entdeckung ihrer Kompetenzen und Potenziale unterstützen? In dem Workshop wird die Methode der Kompetenzenbilanz vorgestellt und potenzialorientiertes Karrierecoaching übungszentriert erprobt.
Workshop B3
Personenbezogene Zertifizierungen – Berufsbegleitende Anerkennung von Kompetenzen
a) Zertifizierung von Beratungspersonen im Feld Bildung, Beruf und Beschäftigung
Dr. Susanne Lehmann, Christian Spahn, Weiterbildung Hessen e.V., Frankfurt/Main
Das Gütesiegel „Zertifizierte Beraterin“ bzw. „Zertifizierter Berater“ wurde 2015 als zentrales Instrument zur Qualitätssicherung und -standardisierung eingeführt und ist vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen anerkannt als geeigneter Nachweis der Qualitätssicherung von Beratungstätigkeit im Rahmen der Programme zur beruflichen Bildung (Bildungscoaches, Qualifizierte Ausbildungsbegleitung in Betrieb und Berufsschule, Mobilitätsberatung der hessischen Wirtschaft). Darüber hinaus steht das Zertifizierungsverfahren von Weiterbildung Hessen e.V. allen interessierten Beratungspersonen offen.
Mit der personenbezogenen, trägerunabhängigen Zertifizierung wird die individuelle Beratungskompetenz der Beratungspersonen sichergestellt sowie ein standardisierter Katalog von Qualitätskriterien für die Qualifizierungsberatung etabliert und durchgesetzt.
b) Kompetenz braucht Anerkennung
Mag.a Irmgard Stieglmayer, Weiterbildungsakademie (wba), Wien
Die Weiterbildungsakademie (wba) in Wien zertifiziert und diplomiert Erwachsenenbildner*innen, die im Training, im Bildungsmanagement, in der Beratung oder im öffentlichen Bibliothekswesen tätig sind. In einer praxisbegleitenden Kompetenzanerkennung werden formal, non-formal und informell erworbenen Kompetenzen zu anerkannten Abschlüssen gebündelt und sichtbar gemacht. Die wba-Abschlüsse sind dem Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) zugeordnet und damit mit anderen europäischen Qualifikationen vergleichbar (wba-Zertifikat auf NQR Niveau 5 und wba-Diplom auf NQR Niveau 6).
Moderation:
Susanne Loibl, Leitung Schule, Beruf, Weiterbildung der Bildungsberatung Landeshauptstadt München
Workshop B4
7 Schritte im beruflichen Übergang: Orientierung, Strukturierung und Fokussierung für Ratsuchende und Beratende
Gabriele Witzenrath, Dipl.-Psychologin, Frau und Beruf e.V., Berlin
Wie können Menschen im beruflichen Übergang strategisch vorgehen, um eine nachhaltige berufliche Perspektive zu entwickeln und eine passende Arbeit zu finden? Wie können wir als Beratende Orientierung über diesen Prozess geben, gemeinsam Handlungsschritte identifizieren und fokussiert bearbeiten? Wie verschaffen wir uns selbst im Beratungsprozess Orientierung und neue Perspektiven?
Die „7 Schritte im beruflichen Übergang“ sind ein Tool, das bei Frau und Beruf e. V. aus der Beratungspraxis heraus entwickelt wurde und bereits für wenige Beratungssitzungen geeignet ist. Sie werden als Charts in der Beratung eingesetzt und den Ratsuchenden als Kartenset überreicht.
Die 7 Schritte geben Ratsuchenden einen Überblick über den Prozess des beruflichen Übergangs durch aufeinanderfolgende Handlungsschritte und strukturieren gleichzeitig den Beratungsprozess. Sie helfen strategisch vorzugehen, Anliegen einzuordnen und fokussiert am nächsten Schritt zu arbeiten. Als Beratende ermöglichen sie uns, unser Angebot transparent zu machen und Inhalte und Methoden gezielt auszuwählen. Im Beratungsprozess helfen sie, bei Bedarf einen Schritt zurückzutreten, die Perspektive zu erweitern und individuelle Handlungsräume zu öffnen.
Im Workshop werden die 7 Schritte und ihre praktische Anwendung in der Beratung vorgestellt. Anschließend tauschen wir uns über methodische Vorgehensweisen aus, die sich zur Bearbeitung der einzelnen Schritte bewährt haben.
Die Teilnehmenden erhalten zum Abschluss das „7 Schritte – Kartenset“.
Workshop B5
Aktuelle Herausforderungen der Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung –Themen und Stand der Professionalisierung auf Grundlage von internen Erhebungen des nfb
Olaf Craney, Prof. Dr. Peter C. Weber, Ursula Wohlfart, Nationales Forum Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung e. V. (nfb)
Die Professionalisierung der Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung ist ein Dauerthema innerhalb der Community der Beratenden ebenso wie in der beratungswissenschaftlichen Forschung und in der politischen Lobbyarbeit der einschlägigen Verbände. Nach Einschätzung vieler Expert*innen ist der Prozess der Professionalisierung noch nicht sehr weit fortgeschritten. Darum erhebt das Forum-Beratung derzeit unter den im nfb organisierten Akteur*innen im Handlungsfeld der Beratung zu Bildung, Beruf und Beschäftigung den aktuellen Stand der Professionalisierungsbemühungen sowie die zur Weiterentwicklung des Beratungsfeldes wichtigsten Fokusthemen. Im Workshop sollen die bereits vorliegenden Erkenntnisse geteilt aber auch diskutiert und weiterentwickelt werden.

11:15 Uhr Pause
11:30 Uhr Podiumsdiskussion
Welche Bedeutung besitzt die Bildungsberatung im gesellschaftlichen Transformationsprozess?
Dr. Tetyana Hoggan-Kloubert, Universität Augsburg, Erwachsenen- und Weiterbildung
André Pollmann, Gewerkschaft Verdi
Katharina Schepker, Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung (AEWB) Niedersachsen
Beate Scherupp-Hilsberg, Zentrale der Bundesagentur für Arbeit
Regine Zizelmann, Leitung Koordinationsstelle Landesnetzwerk Weiterbildungsberatung Baden-Württemberg (LN WBB)
Moderation:
Olaf Craney, Nationales Forum Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung e. V. (nfb)
12:20 Uhr Verabschiedung
Rainer Thiel
Bundesvorsitzender des Deutschen Verbandes für Bildungs- und Berufsberatung e. V.
Olaf Craney
Vorsitzender des Nationalen Forum Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung e. V.

Anschließend Freizeitprogramm
13:00 Uhr Möglichkeit zum Mittagessen in Kolpings Restaurant
15:00 Uhr Stadtführung inklusive Besichtigung der Fuggerei (frühe Sozialsiedlung), ca. 2 Std.
17:30 Uhr Ausklang in einem innenstadtnahen Restaurant

Die Veranstaltung ist ausgebucht.

Virtueller Büchertisch zur Tagung
