dvb forum 2/2024: Call for Papers
Coaching als Format der Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung
Die Teilhabe am Erwerbsleben ist in unserer Gesellschaft zentral für eine gelingende Lebensführung. Entsprechend vielfältig sind die Angebote zur Unterstützung, die sich nicht nur an Erwerbslose bzw. Erwerbssuchende richten, sondern alle Etappen und Problemstellungen in der Berufsbiografie adressieren bis hin zum Übergang in den Ruhestand. Neben den genuinen Angeboten der Bildungs- und Berufsberatung findet sich auf dem freien Markt ein breites Spektrum des Karriere-, Berufs- oder Jobcoachings mit vergleichbarer inhaltlicher Zielrichtung für die Ratsuchenden, nämlich der Selbstexploration und beruflichen Orientierung, der Entscheidungsfindung zu Bildungsangeboten und beruflichen Zielen, der umfassenden Begleitung in berufs- und bildungsbezogenen Übergangsprozessen u.v.a.m.
Manche Coachingangebote beziehen sich zudem auf spezielle Zielgruppen und Themen: Als Jobcoaching werden z.B. spezifische Leistungen der Bundesagentur für Arbeit / Jobcenter zur Beschäftigungsförderung von Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen bezeichnet; in einzelnen Bundesländern stellt Jobcoaching ein besonderes Angebot für Langzeitarbeitslose dar, um sie auf ihrem Weg zurück in eine reguläre Beschäftigung zu unterstützen. Auch anderen Zielgruppen, deren Zugehörigen der Weg in den sogenannten ersten Arbeitsmarkt durch verschiedene Hindernisse erschwert wird, wird Jobcoaching angeboten, so u. a. Migrant*innen, Geflüchteten und Obdachlosen.
Daneben entstehen an den Zentralen Studienberatungen der Hochschulen zunehmend Coaching-Angebote für Studierende, die sich teilweise konkret mit der Bewältigung von (Lern-)Problemen im Studienverlauf befassen, teilweise eine längerfristige, prozesshafte Form der Arbeit mit den Klient*innen beschreiben.
Viele selbstständig Tätige im Feld der BBB-Beratung bezeichnen sich wahlweise als Berater*in und/oder Coach.
Diese begriffliche Unschärfe im Themenfeld Beratung und Coaching und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in diesem Tätigkeitsbereich sollen Gegenstand einer eingehenden Reflexion und inhaltlichen Auseinandersetzung im nächsten dvb-form Heft 2/2024 sein.
- (Wie) Lassen sich Berufs- und Bildungsberatung einerseits und (Karriere-/Job-)Coaching andererseits konzeptionell, inhaltlich oder methodisch voneinander abgrenzen?
- Welche spezifische Methoden des Coachings und Erfahrungen z.B. mit Formen digitaler Unterstützung gibt es?
- Welches Selbstverständnis haben Fachkräfte, die explizit als Coach oder als Berater*in arbeiten und welche Qualifizierungswege haben sie beschritten?
- Worin bestehen die spezifischen Aufgaben und Herausforderungen in der Tätigkeit als Jobcoach? Worin besteht die Abgrenzung zur Berufsberatung / beruflichen Orientierung einerseits und zur psychosozialen Unterstützung andererseits?
- Welche Entwicklungsbedarfe werden für Jobcoaching-Angebote gesehen?
Darüber hinaus interessieren uns Beiträge zur kultur- und sozialhistorischen Entwicklung der Tätigkeit Coaching in Bezug auf Bildung, Beruf und Beschäftigung ebenso wie der Blick in andere Länder.
Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge/Exposés und Ihre Manuskripte!
Redaktionsschluss für Ihre fertigen Beiträge ist der 15.06.2024. Erscheinungstermin ist Oktober 2024.
Bei Interesse wenden Sie sich bitte an das Redaktionsteam (Prof. Dr. Ingo Blaich und Jan Kawretzke):