dvb forum 2/2025: NEETs – Die vergessene Klientel
NEET ist ein Akronym und bedeutet Not in Education, Employment or Training. NEETs sind jugendliche oder auch erwachsene Personen, die keine Schule besuchen, keiner Arbeit nachgehen und sich nicht in beruflicher Ausbildung befinden oder studieren. Die so umschriebene Personengruppe umfasst allerdings sehr heterogene Lebenslagen: Man kann nach abgeschlossener Ausbildung übergangsweise arbeitslos- und arbeitssuchend sein, familiäre Fürsorgeaufgaben übernehmen oder sich demotiviert und desillusioniert vom Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zurückgezogen haben. Wir möchten diese letztgenannte Teilgruppe mit der nächsten Ausgabe des dvb-forum näher in den Blick nehmen. Hier verknüpfen sich oft vielfältige Problemlagen mit institutionellen Hemmnissen und Ausschlusseffekten; teilweise liegen bereits längere Hilfekarrieren hinter den jungen Menschen. Gemeinsam ist ihnen die Gefahr, dauerhaft vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen zu sein und wesentliche Möglichkeiten gesellschaftlicher Teilhabe zu verpassen.
Beim Blick auf Ursachen und Hilfestellungen stellen sich vielfältige Fragen:
- nach dem Bildungsniveau
- nach gesundheitlichen und psychischen Faktoren
- nach dem familiären Hintergrund und den sozioökomischen Verhältnissen
- nach Veränderungsanlässen für die persönliche und berufliche Entwicklung
- nach der (fehlenden) Motivation und den Zukunftsperspektiven
- nach Möglichkeiten für ihre Erreichbarkeit durch Beratung
im Jobcenter / in der Jugendberufsagentur
durch die Berufsberatung
durch Bildungsträger
durch die kommunale/regionale Bildungsberatung
Mit den hier aufgeworfenen Fragen ermuntern wir zum Einsenden von Beiträgen, die
- sich den biografischen und psycho-sozialen Entstehungskonstellationen von NEET-Lebenslagen widmen,
- institutionelle Effekte im Bildungssystem und am Arbeitsmarkt (bspw. diskriminierende Langzeiteffekte des Förderschulbesuchs) thematisieren,
- bestehende Hilfestrukturen (z. B. § 16 h SGB II) reflektieren oder Formen institutionenübergreifender Zusammenarbeit erläutern (bspw. Jugendberufsagenturen)
- Ansatzpunkte und Methoden für die Beratung mit demotivierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen vorstellen.
Wir bitten um die Zusendung der Manuskripte bis zum 30.06.2025.
Das Heft wird im Oktober 2025 erscheinen.

Dauerhafter Call for Papers für für die Forschungsrubrik des dvb-forum
Das dvb-forum hat sich in den vergangenen Jahren als Fachzeitschrift für Bildungs- und Berufsberatung etabliert. Es erscheint halbjährlich mit einen Themenschwerpunkt, einer Methodenrubrik und der neuen Forschungsrubrik mit peer-reviewed-Artikeln.Damit möchten wir noch stärker als bisher zur Sichtbarkeit und Weiterentwicklung empirischer Forschungsergebnisse und theoretischer Beratungsansätze beitragen und gleichzeitig einen Ort des regen Austausches zwischen Beratungspraxis und interdisziplinär verfasster Beratungswissenschaft bieten.
Für die neue Forschungsrubrik suchen wir daher ganzjährig originelle Forschungsarbeiten, theoretische Abhandlungen, methodische Innovationen und Reflexionen, Fallstudien und praxisorientierte Artikel, die sich mit aktuellen Themen und Herausforderungen im facettenreichen Feld der Bildungs- und Berufsberatung, der Studienberatung und der Beruflichen Orientierung entlang des gesamten Lebenslaufs befassen (Lifelong Guidance).
Manuskripte für die Forschungsrubrik könnenLjederzeit eingereicht werden. Es werden ausschließlich Originalbeiträge veröffentlicht, die in einem double-blind Peer-Review-Verfahren begutachtet werden. Um die freie, öffentliche Zugänglichkeit von Wissen zu fördern, besteht die Möglichkeit einer Open-Access-Publikation (zu den Konditionen von wbv Publikation).
Zu unseren Themenschwerpunkten erfolgt wie bisher jeweils ein eigener Call (s. o.).

Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge/Exposés und Ihre Manuskripte!
Das Redaktionsteam:
Prof. Dr. Ingo Blaich
Jan Kawretzke, M. A.
Prof. Dr. Philipp Nixdorf
