Qualitätsdiskussion
Die Diskussion um die Professionalisierung der BBB-Beratung begann in Deutschland recht spät, als in den 1990er Jahren die Abschaffung des Alleinrechts der Bundesagentur für Arbeit auf berufliche Beratung bevorstand. Eine explizite Qualitätsentwicklung verstärkte sich infolge von Initiativen der OECD und des Rates der Europäischen Union gegen Anfang des Jahrtausends.
Erst seit 2010 wird angesichts von drohendem Fachkräftemangel und der Notwendigkeit, lebenslang zu lernen, die Bedeutung guter Beratungsqualität zunehmend auch hierzulande von politischen Entscheidern wahrgenommen und berücksichtigt.
- Auf Initiative des dvb-Fachverbandes wurde im Jahr 1997/98 das BerufsBeratungsRegister e.V. (BBR) gegründet, ein eigenständiger Verein, der Beraterinnen und Beratern die Möglichkeit bot, sich bei Vorliegen hinreichender Voraussetzungen registrieren zu lassen. Das BBR war der erste Vorstoß zur unabhängigen Qualitätssicherung für BBB-Beratende.
- 2010 entstanden die „Standards für die Qualifikation von Beratungsfachkräften“ des Dachverbands Deutsche Gesellschaft für Beratung (DGfB), die gemeinsame Qualitätskriterien für alle beraterischen Disziplinen beinhalten.
- Einen entscheidenden Sprung in der Diskussion um Qualitätsentwicklung und -sicherung der BBB-Beratung brachte 2014 ein Verbundprojekt von Nationalem Forum Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung (nfb) und Institut für Bildungswissenschaft der Universität Heidelberg (IBW): „Beratungsqualität in Bildung, Beruf und Beschäftigung (BeQu-Konzept) – Offener Koordinierungsprozess Qualitätsentwicklung“.
- Die im Jahre 2017 reformierten Ethischen Richtlinien des internationalen Verbandes IAEVG/AIOSP/IVBBB sollen die berufliche Entwicklung der Mitglieder fördern, indem sie Mindestvoraussetzungen und angestrebte Ziele für ethisches Verhalten festlegen.
An allen diesen Initiativen, Konzepten und Beschlüssen zur Qualitätsentwicklung waren Expert*innen des dvb aktiv beteiligt.